Projektbeschreibung
Lebensader Aufzug
Morgens herrscht wie jeden Tag reger Betrieb in der Wohneinrichtung des IB an der Hanauer Straße 29 im hessischen Nidderau. Busfahrer holen Bewohner zur täglichen Arbeit in der Werkstatt ab. Lieferanten versorgen die Küche mit frischen Lebensmitteln. Die Betreuer verteilen gemeinsam mit den Bewohnern die gereinigte Bettwäsche. Unverzichtbares Hilfsmittel im Betreuungsalltag ist der Aufzug lifeLine, den Haushahn 2015 im zweigeschossigen Neubau installierte. Einige der Bewohner sitzen im Rollstuhl, sind also auf den Aufzug angewiesen. Die gesamte Logistik, welche die 24-stündige Betreuung erfordert, wickeln die in Nidderau-Ostheim tätigen 24 IB-Mitarbeiter und Lieferanten über den Aufzug ab. „Barrierefreiheit ist die Voraussetzung für betreutes Wohnen“, sagt die Einrichtungsleiterin Melanie Jung. Dem einen oder anderen Bewohner macht der Aufzug regelrecht Spaß. „Sie fahren dann mit großem Vergnügen mehrfach rauf und runter“, meint Melanie Jung schmunzelnd. „Natürlich in Begleitung und ohne die Abläufe großartig zu stören.“
2015 baute der freie Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit das neue Wohnhaus. Einer von rund 600 IB-Standorten in Deutschland. Zwölf junge Menschen mit Behinderung, die eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung benötigen, finden dort ihren Weg zu mehr Selbstständigkeit. Mit großem Engagement kümmern sich Melanie Jung und ihr multiprofessionelles Team aus Erziehern, Sozialpädagogen, Krankenschwestern, Altenpflegern, Logopäden und Heilerziehungspflegern um die individuell sehr unterschiedlichen Bedürfnisse der Bewohner. Dabei geht es nicht nur um Betreuung und Pflege. In der Kerzen- und Papierwerkstatt im Haus finden auch diejenigen eine sinnvolle Beschäftigung, die aufgrund der Schwere ihrer Behinderung nicht in einer klassischen Behindertenwerkstatt arbeiten können. Die dort gefertigten Postkarten und Kerzen werden in der Region verkauft. „Ziel ist es, dass die Bewohner im Rahmen ihrer Fähigkeiten selbstständiger werden und sich weiterentwickeln“, erklärt Jung.
Architekturbüro: Gemeinnütziges Siedlungswerk Frankfurt